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Existenzgründung als Zahnarzt

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Denken Sie als Zahnarzt darüber nach, Ihre eigene Praxis zu gründen? Die Neugründung einer Zahnarztpraxis ist ein bedeutender Meilenstein in der beruflichen Laufbahn vieler Dentisten. Es geht dabei jedoch nicht nur darum, den Traum von der eigenen Praxis zu verwirklichen, sondern ebenfalls um die sorgfältige Planung und Umsetzung zahlreicher rechtlicher und finanzieller Aspekte. 

In diesem Blogartikel wollen wir Ihnen einen umfassenden Überblick darüber geben, was bei der Gründung einer Zahnarztpraxis zu beachten ist. Von den ersten Überlegungen bis zu praktischen Tipps für den Alltag – entdecken Sie, wie Sie Ihre Vision einer erfolgreichen Zahnarztpraxis Realität werden lassen können und welche Unterstützung Ihnen dabei zur Verfügung steht.

Zahnarztpraxis gründen: Der Traum von der eigenen Praxis

Die Aussicht auf Unabhängigkeit, die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen, eine persönliche Patientenbindung aufzubauen und natürlich auch ein gutes Einkommen zu erzielen, sind bei dem Wunsch zur Neugründung einer Zahnarztpraxis starke Antriebskräfte. 

Doch bevor der Traum Wirklichkeit wird, sind eine gründliche Planung und eine sorgfältige Vorbereitung absolut unerlässlich – genau wie auch bei jeder guten Zahnbehandlung:

Der erste Schritt: Standortanalyse und Marktstudie

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg Ihrer Zahnarztpraxis ist die Wahl des richtigen Standorts. Eine umfassende Standortanalyse sollte Aufschluss darüber geben, welche Regionen oder Stadtteile eine gute Patientenbasis bieten. 

Achten Sie dabei auf die Bevölkerungsstruktur, das durchschnittliche Einkommen, die Konkurrenzdichte und die Infrastruktur. Eine detaillierte Marktstudie hilft Ihnen, das Potenzial Ihres gewählten Standorts besser einzuschätzen und gezielte Marketingstrategien zu entwickeln.

Der zweite Schritt: Erstellung eines Businessplans

Ein fundierter Businessplan bildet das Herzstück jeder Existenzgründung. Er dient nicht nur als Fahrplan für Ihre Praxisgründung, sondern ist auch erforderlich, um potenzielle Investoren und Banken von Ihrem Vorhaben zu überzeugen. Der Businessplan sollte folgende Punkte umfassen: Geschäftsidee und Vision, Marktanalyse, Leistungsspektrum, Finanzplan und eine Marketing- und Vertriebsstrategie.

Existenzgründung Zahnarzt Businessplan entwickeln

Die rechtlichen Voraussetzungen zur Existenzgründung als Zahnarzt

Die Gründung einer Zahnarztpraxis ist nicht nur eine unternehmerische, sondern auch eine echte juristische Herausforderung. Zahlreiche rechtliche Bestimmungen müssen beachtet werden, um den Praxisbetrieb ordnungsgemäß aufnehmen zu können. 

Im Folgenden erläutern wir die wichtigsten rechtlichen Voraussetzungen, die Sie als Zahnarzt bei der Existenzgründung beachten müssen:

Berufserlaubnis und Approbation

Der Grundstein für jede zahnärztliche Tätigkeit ist die Berufserlaubnis, die in Form der Approbation erteilt wird. Ohne diese offizielle Genehmigung dürfen Sie den Beruf des Zahnarztes nicht ausüben. 

Die Approbation wird von der zuständigen Landesbehörde erteilt und setzt den erfolgreichen Abschluss des Zahnmedizinstudiums sowie das Bestehen der zahnärztlichen Prüfung voraus. Ferner müssen Sie in der Regel ein polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitszeugnis vorlegen. Weitere Informationen zum Berufsrecht bietet die Bundeszahnärtzekammer.

Zulassung durch die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV)

Die Zulassung durch die KZV ist ein weiterer entscheidender Schritt. Sie benötigen diese Zulassung, um als Vertragszahnarzt tätig zu werden und Leistungen mit den gesetzlichen Krankenkassen abzurechnen. Der Zulassungsprozess umfasst eine Prüfung Ihrer beruflichen Qualifikationen, der räumlichen und technischen Ausstattung Ihrer Praxis sowie der Einhaltung der berufsrechtlichen Vorschriften.

Wahl der Praxisform und Gesellschaftsstruktur

Bei der Gründung Ihrer Zahnarztpraxis müssen Sie sich für eine Praxisform und Gesellschaftsstruktur entscheiden. Die gängigsten Formen sind die Einzelpraxis, die Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) und die Praxisgemeinschaft. Jede dieser Formen hat spezifische rechtliche und steuerliche Implikationen:

  • Einzelpraxis: Hier sind Sie der alleinige Inhaber und tragen die volle Verantwortung sowie das unternehmerische Risiko.
  • Berufsausübungsgemeinschaft (BAG): Mehrere Zahnärzte führen gemeinsam eine Praxis und teilen sich die Verantwortung sowie die Gewinne.
  • Praxisgemeinschaft: Zwei oder mehr Zahnärzte nutzen gemeinsam Räumlichkeiten und Geräte, bleiben aber wirtschaftlich unabhängig.

Erforderliche Versicherungen

Für den Betrieb einer Zahnarztpraxis sind verschiedene Versicherungen notwendig, um sich gegen berufliche und betriebliche Risiken abzusichern:

  • Berufshaftpflichtversicherung: Diese Versicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und schützt Sie vor Schadenersatzansprüchen, die aus der Berufsausübung resultieren.
  • Praxisausfallversicherung: Sie sichert Ihr Einkommen ab, falls Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihre Praxis vorübergehend nicht führen können.
  • Sachversicherungen: Hierzu zählen die Inventarversicherung, die Elektronikversicherung und die Gebäudeversicherung, die Ihre Praxis vor Schäden durch Feuer, Wasser oder Einbruch schützen.

Hygieneverordnungen und Arbeitsschutz

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einhaltung der Hygieneverordnungen und der Arbeitsschutzbestimmungen. Diese Vorschriften dienen dem Schutz Ihrer Patienten und Mitarbeiter und werden regelmäßig von den Gesundheitsämtern kontrolliert. Zu den Hygienemaßnahmen gehören unter anderem die Sterilisation von Instrumenten, die regelmäßige Desinfektion der Praxisräume und die korrekte Entsorgung medizinischer Abfälle.

Datenschutz und Schweigepflicht

Als Zahnarzt sind Sie zur Einhaltung des Datenschutzes und der ärztlichen Schweigepflicht verpflichtet. Der sorgfältige Umgang mit Patientendaten und die Sicherstellung der Vertraulichkeit sind Berufsstandesehre. Hierzu gehören auch die Einrichtung sicherer IT-Systeme und die Schulung Ihres Praxisteams im Umgang mit sensiblen Daten.

Weitere rechtliche Neuerungen für 2024 finden Sie bei ZWP online.

Existenzgründung Zahnarzt Datensicherheit und Schweigepflicht

Darauf müssen Sie bei der Existenzgründung als Zahnarzt achten

Eine solide finanzielle Planung ist für den Erfolg Ihrer Praxisgründung natürlich unverzichtbar. Berücksichtigen Sie die Kosten für Ausstattung und Einrichtung, Renovierung und Umbau der Praxisräume sowie die Gehälter für Ihr Personal. 

Auch die Ausgaben für Marketing sollten eingeplant werden, um neue Patienten zu gewinnen. Um finanzielle Engpässe zu vermeiden und die Liquidität Ihrer Praxis zu sichern, helfen Ihnen die nachfolgenden Tipps:

Personalmanagement und Teamaufbau

Ihr Praxisteam ist für den Erfolg Ihrer Zahnarztpraxis von allergrößter Bedeutung. Wählen Sie qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter aus und bieten Sie regelmäßige Fortbildungen an, um ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Schaffen Sie ein positives und motivierendes Arbeitsumfeld, in dem sich Ihr Team wohlfühlt und engagiert arbeitet.

Patientenakquise und -bindung

Nutzen Sie eine ansprechende Online-Präsenz, einschließlich einer informativen Website und aktiven Social-Media-Kanälen. Bitten Sie zufriedene Patienten um Empfehlungen und positive Bewertungen. Bieten Sie exzellenten Service und pflegen Sie eine regelmäßige Kommunikation, um eine langfristige Beziehung zu Ihren Patienten aufzubauen. 

Praxisorganisation und Management

Setzen Sie auf moderne Praxissoftware für das Terminmanagement und die Patientendokumentation. Ein effizientes Terminplanungssystem hilft, Wartezeiten zu minimieren und die Auslastung Ihrer Praxis zu optimieren. Außerdem wollen heute die meisten Patienten online buchen. Implementieren Sie ein Qualitätsmanagementsystem, um kontinuierliche Verbesserungen und die Patientensicherheit zu gewährleisten.

Rechtliche und steuerliche Beratung

Holen Sie sich frühzeitig Unterstützung durch einen spezialisierten Steuerberater und Anwalt. Diese Experten helfen Ihnen, steuerliche Vorteile zu nutzen, rechtliche Fallstricke zu vermeiden und die Compliance sicherzustellen. So können Sie sicher sein, dass Ihre Praxis auf einer soliden rechtlichen Grundlage steht.

Weiterbildung und berufliche Entwicklung

Nehmen Sie regelmäßig an Fortbildungen und Fachkongressen teil, um über neue Behandlungsmethoden und technologische Entwicklungen informiert zu bleiben. Dies stärkt Ihre fachliche Kompetenz und erhöht auch das Vertrauen Ihrer Patienten in Ihre Expertise und sorgt dafür, dass Ihre Praxis stets auf dem neuesten Stand ist.

Existenzgründung als Zahnarzt: Diese Kosten kommen auf Sie zu

Die Gründung einer Zahnarztpraxis ist mit erheblichen Kosten verbunden. Zu den größten Ausgaben zählen:

  • Ausstattung und Einrichtung: Moderne zahnmedizinische Geräte, Möbel und IT-Infrastruktur.
    • 100.000 – 300.000 €.
  • Renovierung und Umbau: Anpassung der Praxisräume an Ihre Bedürfnisse.
    • 30.000 – 70.000 €. 
  • Personal: Gehälter für zahnmedizinisches Fachpersonal und Verwaltungskräfte.
    • 50.000 – 100.000 € pro Jahr (abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter)
  • Miete und Nebenkosten: Laufende Kosten für Praxisräume.
    • 2.000 – 5.000 € pro Monat
  • Marketing: Ausgaben für Werbung und Patientengewinnung.
    • 20.000 – 50.000 € jährlich
  • Versicherungen: Berufshaftpflicht, Praxisausfall- und Sachversicherungen.
    • 3.000 – 6.000 € jährlich

Zahnarzt-Existenzgründung: Mit diesen 8 Tipps gelingt die Gründung

Die Existenzgründung als Zahnarzt bedeutet, dass Sie sich mit unzähligen Dingen auseinandersetzen müssen. Hier noch einmal die wichtigsten Punkte in der Zusammenfassung:

  1. Wählen Sie den richtigen Standort, analysieren Sie die Bevölkerungsstruktur und Konkurrenzdichte.
  2. Erstellen Sie einen fundierten Businessplan, berücksichtigen Sie alle finanziellen und strategischen Aspekte.
  3. Sichern Sie sich professionelle rechtliche und steuerliche Beratung, vermeiden Sie Fallstricke und nutzen Sie steuerliche Vorteile.
  4. Investieren Sie in modernes Equipment, schaffen Sie eine attraktive und funktionale Praxisumgebung.
  5. Bauen Sie ein qualifiziertes und motiviertes Team auf, fördern Sie regelmäßige Fortbildungen.
  6. Setzen Sie auf eine starke Online-Präsenz, nutzen Sie Website und Social Media für Marketing. Achten Sie auf alle Bewertungen im Netz und aktualisieren Sie Ihren Blog regelmäßig.
  7. Implementieren Sie effiziente Praxisorganisation, nutzen Sie moderne Softwarelösungen für Terminmanagement und Dokumentation.
  8. Halten Sie sich durch kontinuierliche Weiterbildung auf dem neuesten Stand, stärken Sie Ihre fachliche Kompetenz und das Vertrauen der Patienten.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und stehen Ihnen mit unserer Expertise und großen Branchenerfahrung im Bereich Marketing und Patientenakquise zur Seite.

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Sergey Walter

Meine langjährige Erfahrung im Bereich Wachstum und Rentabilität in Healthcare ist mein Kapital. Durch meine unternehmerische Tätigkeit habe ich ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen, mit denen Unternehmen aus der medizinischen Welt konfrontiert sind. Ich bin darauf spezialisiert, effektive Marketingstrategien im Bereich Medizin zu entwickeln und umzusetzen, die Ergebnisse liefern.
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